Als ‘Jams’ bekannte, oft mehrtägige Trainingsveranstaltungen haben sich mittlerweile als fester Bestandteil der Bewegungspraxis Parkour etabliert. Sie sind ein internationaler Begegnungsort für Einsteiger und Fortgeschrittene und eine wichtige kulturelle Dimension der Sportpraxis. Mit der Gravity Sucks Jam konnten wir mit Hilfe verschiedener Stiftungen nun bereits zum dritten Mal eine Parkour-Jam in Deutschland realisieren, die sowohl inhaltlich als auch sportkulturell ganz neue Wege beschreiten und die internationale Parkour-Szene nachhaltig beeinflussen konnte.
Mehr Infos gibts im Gravity Sucks Headquarter!
Die Gravity Sucks Jam ist wohl eines unser liebsten Herzensprojekte. Selten treffen mehr Herzensmenschen aufeinander, gibt es mehr krasse Trainings-Sessions und nur sehr selten ist soviel Potential und positive Energie an einem Ort vereint.
Die Gravity Sucks Jam fand bisher drei mal zwischen 2016 und 2018 in der Sporthalle Hoheluft und natürlich in DIE HALLE statt. Zuletzt nahmen 320 SportlerInnen aus 35 Nationen an der Jam teil, um ein Wochenende gemeinsam zu trainieren, Erfahrungen auszutauschen und neue Bekanntschaften zu knüpfen. Alljährlich versammelt sich die nationale, als auch die internationale Parkour-Szene in Hamburg. Neben dem für die Sportart charakteristischen freien Training an dem eigens aufgebauten Parkour-Park, bestimmt vor allem das Rahmenprogramm die gemeinschaftliche Atmosphäre der Veranstaltung.
Die ‘Gravity Sucks Jam’ ist ein gemeinnütziges Projekt und hat keine Gewinnabsicht. Ermöglicht wird das Projekt durch die Unterstützung von über 40 freiwilligen Helfern und der organisatorischen unentgeltlichen Eigenleistung des Parkour Creation e.V. Wie bereits in den Vorjahren wurde die Jam 2018 anteilig aus der Förderungen, diesmal von Dialoge und Begegnungen und ein geringes Eintrittsgeld realisiert.
Mit 31 eingeladenen internationalen Gästen konnten wir in 2018 eine noch diversere Gemeinschaft versammeln als in den Jahren zuvor. So konnten wir mit Teilnehmern aus insgesamt 35 Nationen die wohl internationalste Veranstaltung dieser Art weltweit auf die Beine stellen und Vertreter aus Parkour-Gemeinschaften begrüßen, die bislang noch nie an europäischen Veranstaltungen teilgenommen haben.
Bereits in den Vorjahren zeichnete sich die Gravity Sucks Jam durch eine sehr internationale Zusammensetzung der Teilnehmer aus. Der hauptsächliche Fokus der Veranstaltung sollte in diesem Jahr die charakteristische Vielfalt der Teilnehmer aufgreifen und auf der Begegnung und Vernetzung der Sportler über Ländergrenzen hinweg liegen. 2018 konnten wir gemeinsam mit Dialoge und Begegnungen den Einzug der Jam weiter über die europäischen Grenzen hinaus ausdehnen und insbesondere Parkour-Sportler einladen, die aus gesellschaftlichen oder finanziellen Gründen sonst nicht die Möglichkeit hätten, an internationalen Veranstaltungen teilzunehmen und sich der weltweiten Szene zu präsentieren. Durch die Übernahme von Schengen-Visa konnten unter anderem Sportler aus Aserbaidschan, Indonesien, Jordanien, dem Libanon, Puerto Rico, Israel und den palästinensischen Gebieten im Gaza-Streifen an der Jam teilnehmen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Gravity Sucks liegt auf auf einer verantwortungsbewussten und nachhaltigen Trainingspraxis: vegane Ernährung, präventive Physiotherapie und eine Bandbreite an trainingswissenschaftlichen und (sport-)kulturellen Workshops und Vorträgen begleiten das gemeinschaftliche Training. In verschiedenen Workshops kann man in neue Sportarten schnuppern, oder zum Beispiel beim Siebdruck kreativ tätig werden. So können sich die Teilnehmer vernetzen, holen sich neue sportliche und kulturelle Inspiration, erkunden gemeinsam die Stadt oder sichern sich den Schlafplatz für die nächste Reise.
Eine Neuerung in 2018 waren vor allem die Vorträge zu verschiedenen sportkulturellen Themen mit einem Fokus auf gesellschaftlichem Engagement und friedenspolitischem Wirken aus der Parkour-Szene heraus. Neben theoretischen Vorträgen über das Potential sportlicher Gemeinschafts- und Bildungsangebote hatten hier die Gäste die Gelegenheit, ihr Wirken in ihren Heimtländern zu präsentieren und die Sportpraxis Parkour im Lebensalltag von Krisengebieten vorstellen. In Diskussionsrunden konnten die Teilnehmer über die Projekte sprechen und Möglichkeiten zu eigenem Engagement erörtern.